Man weiß um die Existenz einer mittelalterlichen Burg in Ebenthal aus dem Jahre 1371, eine erste bildliche Darstellung findet sich jedoch erst 1672 im Schlösserbuch des Georg Matthäus Vischer.
Das heutige Schloß stammt zum Großteil aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1732 gelang Ebenthal in den Besitz von Andreas Graf Koháry. Der um einen querrechteckigen Hof geführte zweigeschossige Baukörper präsentiert sich als einheitliche Schöpfung des Spätbarock. Über den Architekten ist nichts bekannt, jedoch aus Unterlagen aus dem Koháry-Archiv könnte es sich um den Wiener Bau- und Maurermeister Johann Enzenhofer handeln. Besonderes Augenmerk verdient der Festsaal als Schauplatz barocker Prachtentfaltung. In der Süd-West-Ecke des Schlosses befindet sich die Schloßkapelle. Erwähnenswert ist die Freskomalerei, die die Heilige Dreifaltigkeit und die Leidenswerkzeuge Christi darstellt.
Durch Eheschließung der Tochter des letzten Sproß der Koháry kam das Schloß 1830 in Besitz der Familie von Sachsen-Coburg-Gotha. 1885 wird ein Denkmal des verstorbenen Prinzen August geschaffen, dieses steht noch heute auf den Coburgschen Besitzungen in Ebenthal. 1943 flüchtete der letzte “Coburg” Simeon von Bulgarien.
Das Schloß wurde Ende des 2. Weltkrieges arg verwüstet. Nach 1955 gelang es wieder in Privatbesitz. 1970 erwarb es der Wiener Franz Strümpf und ließ es restaurieren und in ursprünglicher Form wiederherstellen. 1978 wurde im Schloßgarten mit Genehmigung der NÖ Landesregierung das Ottokarkreuz neu errichtet, es erinnert an die historische Schlacht auf dem Marchfeld im Jahre 1278.
Im Mai 1988 kaufte der Wiener Augenarzt Primarius Dr. Paul Drobec Schloß Ebenthal, der diesem Objekt wiederum jene Pflege zuteil werden lässt, die es, nicht zuletzt als Denkmal, verdient.
[ Quelle: Andrea Böhm: Ebenthal. Heimatchronik von den Anfängen des Ortes bis heute. Ebenthal 1999.]
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