Wenn sich früher im Winter die Frauen im Ort in einem Haus versammelten, dann hatte das einen guten Grund: Es war die Zeit zum Federnschleißen.
Ein Sack voller Gänsefedern wurde über dem Tisch ausgeleert und viele fleißige Hände waren fortan für einen, in der Regel aber mehrere Tage beschäftigt. Denn bei dieser anspruchsvollen Tätigkeit werden die Daunen von den Federkielen gezupft und anschließend für Pölster und Tuchenten als Füllmaterial verwendet. Das dauert schon seine Zeit. Und ganz besonders wichtig: Türen und Fenster sollten fest verschlossen bleiben, damit kein Luftzug das wertvolle Federngut davonwehen konnte. Aber so ein Tag bedeutete nicht nur Arbeit. Neben dem Schleißen der Federn gab es reichlich Zeit, um sich gut zu unterhalten und anschließend das Tagwerk bei einer zünftigen Jause zu beenden.
Für viele klingt es wie ein Märchen aus einer weit entfernten Vergangenheit, aber so mancher kann sich noch gut daran erinnern und war sogar dabei. Bei unserem letzten Treffen unter dem Motto “Alt werden … jung beiben” konnten unsere Gäste in diese alte Erinnerung eintauchen. Fast alle Gäste waren einfrig bei der Sache und so kam am Ende ein ansehbarer Berg an Daunen zustande – wofür diese verwendet werden, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest 😉