In einer feierlichen Zeremonie wurde dem Wiener Augenarzt Primarius Dr. Paul Drobec das Goldene Ehrenzeichen der Marktgemeinde Ebenthal verliehen. Diese hohe Auszeichnung ehrt Dr. Drobecs unermüdlichen Einsatz und seine Hingabe für die Renovierung und Erhaltung des Schlosses Ebenthal über die letzten 35 Jahre.
Das Schloss Coburg zu Ebenthal war Ende der 1980er Jahre praktisch dem Verfall preisgegeben. Die Familie Sachsen-Coburg hatte das ehem. Jagdschloss schon Jahre zuvor verkauft, und es hauste eine Commune darin, die nicht in der Lage war, die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten zu veranlassen und zu finanzieren. Infolge der Schäden an den Dächern begann das Regenwasser bereits die wertvollen Fresken im Festsaal zu durchdringen (Paul-Troger-Schule). Weiters stieg die Feuchtigkeit in den Fundamenten und Grundmauern höher.
Dr. Paul Drobec, ein Augenarzt aus Wien, der auch Kunstgeschichte studiert hatte, besichtigte 1988 das vom Verfall bedrohte Schloss und verliebte sich vor allem in den wunderbaren Festsaal. Er erwarb das Schloss, um es vor dem Verfall zu bewahren. Erste Maßnahmen waren die Sanierung der ausgedehnten Dachflächen und die Stilllegung zahlreicher defekter Wasserleitungen. Weiters wurden am Sockel und im Untergeschoß falsch aufgebrachte, betonartige Verputze entfernt, um das Mauerwerk trocken zu legen. Lastwagenweise wurde Schutt und Gerümpel aus den Räumlichkeiten entfernt. Dr. Paul Drobec erneuerte alle Wasserrohre und setzte die Elektroleitungen instand. Nach diesen erhaltenden Erstmaßnahmen widmete er sich den größeren Renovierungsprojekten wie der Renovierung und Originalfärbelung der Fassaden (außen und im Innenhof) sowie der Restaurierung der Stuckarbeiten im doppelflügeligen Stiegenhaus. Dies alles geschah in der beratenden Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. In jahrelanger mühevoller Kleinarbeit renovierte Dr. Paul Drobec all die zahlreichen Zimmer des Schlosses und richtete sie liebevoll ein.
Die großen Projekte konnten unterdessen abgeschlossen werden. In den vergangenen 35 Jahren öffnete Dr. Paul Drobec das Schloss und organisierte dort über 300 kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen, die gut besucht und frei zugänglich waren. Auch stellte er den Hof und die Räumlichkeiten der Ortsgemeinde zur Verfügung.
Die Marktgemeinde Ebenthal würdigt mit dieser Auszeichnung Dr. Drobecs persönliches Engagement, das weit über das übliche Maß hinausgeht. Seine Arbeit hat nicht nur das Schloss selbst, sondern auch das kulturelle Erbe der Gemeinde bereichert. Das Schloss Ebenthal, einst ein repräsentativer Landsitz der Familie von Sachsen-Coburg-Gotha, ist dank Dr. Drobecs Hingabe heute ein strahlendes Beispiel für den Erhalt historischer Architektur.
Die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens ist ein Zeichen der Anerkennung und des Dankes der Gemeinde an Dr. Drobec, dessen Leidenschaft und Einsatz es ermöglicht haben, dass das Schloss Ebenthal weiterhin als Denkmal und Kulturstätte dienen kann. Es steht als Zeichen dafür, wie wichtig es ist, unsere Geschichte zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.
E B E N T H A L
Es ist ein schönes Land,
in dem das Schloß gelegen,
vom Hügel gegenüber,
da strömt der Kirche Segen.
Die Felder sind bedeckt
mit Reben voller Wein,
die dort in harter Arbeit
erblühen und gedeih’n.
In tiefen lühlen Kellern
ist Faß an Faß gereiht
und birgt der Trauben Saft,
der reifet und gedeiht.
Die Kellergassen führen
zu der Gemeinde Zentrum
gruppieret um die Säule der
Dreifaltigkeit herum.
Barock in gelb und weiß
erstrahlt des Schlosses Font
und lädt zum Kommen ein.
Das große Tor betont
Die off’ne Gastlichkeit
für jedermann im Ort.
Die Brücke führt hinein
in diesen ruh’gen Ort
Man geht die breiten Stufen
im Stiegenhaus hinan,
betritt mit großen Augen
den festlich‘ Saal sodann,
mit seinen bunten Fresken.
Olymp’sche Götter thronen
auf einem Wolkenmeer,
in dem sie ewig wohnen.
Wenn in dem großen Saale
Musik ganz leis‘ erklingt
von zarten Instrumenten,
wenn froh die Stimme singt,
dann steh’n die Zeiten still
im hast’gen Lauf der Welt,
dann ruht der Stunden Lauf,
für kurz sie innehält
und schenket uns Momente,
der gerne wir gedenken,
weil Fraude sie und Glück,
weil Dankbarkeit sie schenken.
Ob dieser schönen Zeiten,
die Freunden uns verband,
die uns die Liebe schenkte,
dafür sei innig Dank.
In dankbarer Erinnerung Euch allen gewidmet
Paul Drobec