Im Rahmen einer Bittprozession wurde das Pestkreuz am Schlossberg, welches von Herrn Menner Franz restauriert wurde, feierlich eingesegnet.
Herzlichen Dank an Herrn Menner, der sich immer wieder alten Kulturdenkmälern annimmt und so einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung unseres Ortsbildes leistet.
Aus der Ebenthaler Gemeindechronik:
Am 18. Juli 1713 kommt es zum erneuten Ausbruch der Pest — bis zum 1. November sterben 36 Menschen. Aus demselben Jahr datiert der Grabstein der Maria Josepha Gräfin von Sinzendorf, die wahrscheinlich ein Opfer jener Seuche wurde. Die anderen Toten wurden außerhalb des Ortes Richtung Stillfried begraben.
In der Pfarrchronik von Ebenthal ist dazu folgendes zu lesen:
Weihe des Kreuzes am alten Pestfriedhof an der Straße gegen Stillfried.Am 30. April 1932, es war der erste warme Tag in diesem Frühjahr, habe ich das am alten Pestfriedhofe von der hiesigen Coburgschen Gutsverwaltung neu errichtete Holzkreuz nach dem hl. Segen geweiht. Zuerst die Weihe, dann eine Ansprache (Inhalt wieso dieser Ort Pestfriedhof heißt. Errichtung der Dreifaltigkeitssäule. Glaube der Vorväter) dann wurde für die Verstorbenen gebetet. Die Tradition nennt diesen Ort Pestfriedhof, was auch mit den Aufzeichnungen des Pfarrers Heinrich Sperber aus dem Jahre 1713 (altes Totenprotokoll unserer Pfarre)übereinstimmt, welcher schreibt, dass die Opfer nicht am Kirchenfriedhofbeerdigt wurden, sondern provisorisch im nahen Wäldchen.
Ich habe auch die Namen der 36 Beerdigten vorgelesen. Es stand schon früher an dieser Stelle ein Holzkreuz, welches aber entfernt und vom hiesigen Rentmeister H. Herbert Gjuran durch ein neues ersetzt wurde. Es trägt auf einem Täfelchen die Inschrift DEN OPFERN DES PESTJAHRES 1713. IN FROMMER ERINNERUNG GEWIDMET 1932. O HERR, GIB IHNEN DIE EWIGE RUHE. Möge die Nachwelt immer daran erinnert werden, dass die jetzige Generation der dort Beerdignten gedenkt; und möge, wenn dieses Kreuz alt und morsch geworden ist, wieder ein neues an seine Stelle treten. Der Bodengrund gehört der Coburgschen Herrschaft. Die Teilnahme an der Einweihung war wie immer seitens der Bewohnerschaft aus Ebenthal eine geringe.
(Quelle: Ebenthaler Gemeindechronik, S.29, Mag. Andrea Böhm – 1999)