Chronik

Die Marktgemeinde Ebenthal gehört politisch zum Bezirk Gänserndorf und befindet sich am nördlichen Rand des Marchfeldes und den südöstlichen Ausläufern des Weinviertels, es liegt ca. 180 m über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 18,15 km2 (45 ha Baufläche, 1000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und 720 ha Wald).

Die Gründung des Ortes reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück:

Ebenthal war im Besitz landesfürstlicher Dienstherren, die sich nach dem Ort nannten: 1278 Haug (Hugo) von Ebenthal, 1313 Hermann von Ebenthal, 1320 Friedrich von Ebenthal, 1333 Dietrich von Ebenthal. Seit 1337 waren die Herren von Zelking die Lehensherren der Ebenthaler, wenig später kommt die Pfarre Ebenthal in den Besitz des Landesfürsten, ab dem Jahre 1429 erscheint die Pfarre Ebenthal sowie das benachbarte Stillfried unter dem Patronat des Priors Mauerbach (dieselben Aufzeichnungen finden sich noch bis zum Jahre 1666). Über die Besitzverhältnisse nach den Zelkingern fehlt jede Angabe. Erst a b 1445 läßt sich wieder etwas über Ebenthal in Erfahrung bringen. Caspar Kressling wird als neuer Besitzer genannt, 40 Jahre später wird Jakob Grabner als Herr von Ebenthal und Schlickersdorf bezeichnet, die beiden Familien Kressling und Grabner waren verschwägert. Um 1500 ließen viele Grundherren herrschaftliche Eigenwirtschaftsbetriebe, sogenannte Meierhöfe (Meier= vom Grundherrn eingesetzter Verwalter), so auch in Ebenthal gegenüber dem Schloß. Im Jahr 1529 erreichten die Türken das Ebenthaler Gebiet. Nach einigen Verkäufen ist wahrscheinlich, daß im Jahr 1591 Sigmund Freiherr von Landau Ebenthal zurückgekauft hat, die Familie Landau wurde jedoch aufgrund des Dreißigjährigen Krieges zu Beginn des 17. Jahrhunderts enteignet und somit wird 1621 der Grundbesitz von der k.k. Hofkammer konfisziert und im Jahr 1622 an Rudolf Freiherr von Teuffenbach und seine Gattin weiterverkauft, die auch im Besitz der Herrschaften in Zistersdorf und Dürnkrut waren. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) waren angeblich die Hälfte der Häuser in unserer Region völlig zerstört. Aus dem Jahr 1672 datiert die erste bildliche Darstellung des Schlosses von Ebenthal.

Ende des 17. Jahrhunderts kam zuerst die Pest über unser Land, einige Jahre später dann die Türkenbelagerung. 1713 brach erneut die Pest aus. Zum Dank für die Befreiung von der Pest ließ der damalige Besitzer Ebenthals, Carl Michael Graf von Sinzendorf die Dreifaltigkeitssäule im Jahr 1714 errichten (sie wurde bereits mehrmals renoviert: 1831, 1912 und 1988; auf dem Sockel der Säule befinden sich vier Figuren: Hr. Sebastian, Hl. Rochus, Hl. Johannes von Nepomuk und Hl. Florian, bekrönt wird die Säule durch die heilige Dreifaltigkeit, Gottvater, Sohn u. Hl. Geist).

In den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts beginnt die Ära der Grafen Koháry (ungar. Adeslgeschlecht) in Ebenthal. Aus dem damaligen Wappen der Koháry entwickelte sich später das heutige Wappen Ebenthals.